Mittels bautechnischer Endoskopie ist es möglich Bauteiluntersuchungen in sonst nicht zugänglichen Bereichen zerstörungsarm durchzuführen. Die Einschätzung der vorhandenen Bausubstanz ist besonders wichtig um den Sanierungsbedarf frühzeitig zu quantifizieren und Sicherheit in der Kostenkalkulation zu erreichen.
Es werden in der Regel die Risikobereiche begutachtet wie z. B. Balkenköpfe in den Außenwänden (Auflagerbereich) sowie alle Nassbereiche. Am Auflager wird möglichst jeder Balken durch eine bzw. zwei Bohrungen begutachtet. Hierbei wird der Balken in dem äußersten Splintholz im Auflagerbereich durchgebohrt.
Die Qualität des Holzes wird wie folgt beurteilt:
- an der Konsistenz des Bohrmehls wie auch dessen Geruch,
- am Bohrwiderstand und
- der Betrachtung der Bohrlochinnenwand mit dem Endoskop.
Daraus resultiert die Klassifizierung der Holzschädigung in leicht (l), mittel (m), und stark (s). Zusätzlich werden Balken in ihrer Höhe durch Betrachtung von der Seite untersucht. Das Bohrloch hat einen Durchmesser von 12 mm. Die Betrachtung selbst erfolgt mittels eines Endoskops.
Die Balkenköpfe im Dachgeschoss werden an den Außenwänden durch Bohrungen untersucht und in Bereichen ohne Dielung werden Balkenoberseiten angebeilt.
Die Endoskopie wird auch zur Klärung konstruktiver Gegebenheiten in sonst nicht einsehbaren Hohlräumen zur Ermittlung von z.B. Wand- bzw. Deckenaufbauten eingesetzt.